Gewand der Zeit

Rut Himmelsbach, «Gewand der Zeit», 1989. Serigrafie in 6 Farben auf Linoleum. Format 65,2 x 64,2 cm. Gedruckt von Hanspeter Arni, Basel. Einmalige, limiterte Auflage der «Edition Heads | HSB», 1990, in 88 von der Künstlerin auf der Rückseite signierten (unten Mitte) und nummerierten Exemplaren. 5 Epreuves d’Artiste.

Gewand der Zeit

Rut Himmelsbach / 1990

rut-himmelsbach.ch

Rut Himmelsbach, 1950 in Zug geboren, zeigt seit 1979 ihre Werke regelmässig in Einzel- und Gruppenausstellungen an bedeutenden in- und ausländischen Plätzen. 1990 wurde sie an «The Biennale of Sidney» eingeladen.

Die Künstlerin kommt von Ausbildung und Tätigkeit aus der Fotografie. Fotografische Elemente finden sich denn auch in fast allen ihren Werken. Im Laufe der künstlerischen Entwicklung sind die Fotoelemente in Rut Himmelsbachs Werken fragmentarischer geworden und stärker eingebunden in einen Gesamtausdruck, der die Möglichkeiten des einzelnen fotografischen Abbilds durchbricht.

So entstehen komplexe Darstellungen, in denen verschiedene Material- und Aussageebenen einander überlagern. Die Künstlerin verwebt Fundstücke, die aus Mustern und Chiffren bestehen, aber auch aus eigenen Fotos oder aktuellen Bildinhalten der Medien – Bruchstücken der Wirklichkeit – zu neuen Inhalten von ornamentaler Zeitlosigkeit.

Die solcherart verschlungenen Anordnungen entziehen sich dem Zugriff schnellen Verstehenwollens. Rut Himmelsbach legt weder plakativ ihre Meinungen vor, noch will sie belehren oder provozieren. «Ich will, dass es den Menschen gut geht, während sie mein Werk betrachten», sagt sie, «dass es sie einfängt und bezaubert». Einen Schlüssel zur besseren Vertiefung beim Betrachten von «Gewand der Zeit» gibt sie jedoch preis, es ist ein Spruch von Laotse: «Der Zwischenraum zwischen Himmel und Erde ist wie eine Flöte – leer und fällt doch nicht