Editorial

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Als wir uns Ende 1985 damit befassten, Künstler direkt mit seriell zu schaffenden Werken zu beauftragen, war gerade die Biennale vorüber. Unter anderem hatte Sigmar Polke mit seinen sechs monumentalen Tafeln für Aufsehen gesorgt. In Deutschland hatte Joseph Beuys sich für das Pflanzen des «Höhere Vernunft-Baumes» an der Documenta ’85 eingesetzt. Es war eine bewegte Zeit – und es sollte sich noch viel bewegen: Gorbatschow, nur als Beispiel, war zum Kremlchef gewählt geworden.

Unter dem Namen HSB (Heller, Stillhard, Brönnimann) befassten wir uns schon damals mit Corporate Identity und Unternehmenskommunikation. Die Nähe zu zeitgenössischer Kunst hatte schon lange zuvor unsere Arbeit mit beeinflusst. Dass mit der ersten Arbeit von Stefan Kauffungen der Start einer «Edition» begonnen hatte, wäre damals niemandem in den Sinn gekommen.

 Ich bin schon ein bisschen stolz darauf, dass sich das Konzept in all den wechselhaften Jahren bis heute nicht verändert hat. Es ist noch immer ein schmales Budget, es sind noch immer serielle Arbeiten mit 81 Exemplaren, es ist noch immer kein kommerzieller Wildwuchs daraus entstanden. Die Kunstwerke werden verschenkt. Welchen Wert die Beschenkten dem Werk beimessen, diese Frage stellen wir uns nicht. Dennoch freut es uns, wenn einer der Künstler oder eine der Künstlerinnen grössere Anerkennung gewinnt und auch an internationalen Ausstellungen präsent ist.

Die Edition ist für mich mehr als das «Nebengleise» einer Kommunikations-Agentur. Sie ist ein Prüffeld für neue Auseinandersetzungen. Die Erfahrungen und die anregenden Begegnungen ziehen weitere Kreise. Nicht nur zu den Künstlerinnen und Künstlern, nicht nur zu den Beschenkten (Freunden, Kunden, Partnern), nicht nur innerhalb der Agentur. Das beweist auch die Resonanz, welche die Edition Heads | HSB in Kunstkreisen und in den Medien immer wieder gefunden hat.

Mit der vorliegenden Veröffentlichung ist auch ein Dank verbunden an alle, die jeweils dazu beitragen, dass ein neues Kunstwerk in der Serie zustande kommt. Bis die Begleitdokumentationen bereit stehen, bis der Versand oder die Übergabe an die Empfänger stattfinden kann, haben viele Hände und viele Köpfe mitgearbeitet. Heads – und hoffentlich nicht nur wir – freuen sich auf weitere Arbeiten der Edition Heads.

Mike Stillhard, Zürich, 2004

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